Story | 08. September 2022

Sag’s mit Lego: Was macht ein smartes Areal aus?

Legos, Buntstifte und reger Austausch: Der zweite Partner Day im Smart City Lab Basel am 5. April 2022 schärfte den Blick für das Thema «smarte Arealentwicklung». In Anknüpfung an den letzten Einblick tauchen wir nun etwas tiefer in die Erkenntnisse ein, die wir aus dem Anlass ziehen konnten und die eine wichtige Grundlage für die nächsten Schritte im Bereich der «smarten» Arealentwicklung bilden.

Zusammen mit über 70 Lab-Partnern haben wir an diesem Nachmittag eine Anzahl von konkreten Funktionsabläufen, Aspekten, Infrastrukturen oder Indikatoren definiert, die ein «smartes» Areal auszeichnen. Mit dieser herausfordernden und komplexen Fragestellung vor Augen wollten wir nicht nur diskutieren, sondern auch ganz konkret modellieren und greifbar machen, was und wie ein «smartes» Areal sein könnte.

Im Rahmen des von Daniel Osterwalder moderierten Workshops haben wir uns in Kleingruppen und mit unzähligen Lego-Bauteilen an die Herausforderung gewagt. Die Lego-Bauteile förderten dabei die spielerische, kreative Herangehensweise an das Thema und halfen, aus den üblichen Denkmustern auszubrechen.

Den Abschluss dieses interaktiven Nachmittages bildete die Präsentation kreativen Modelle, welche die konkreten Aspekte und Vorstellungen eines «smarten» Areals zum Vorschein brachten. Diese bilden eine wichtige Grundlage für die Architekturwettbewerbe der SBB und des Kantons Basel-Stadt, insbesondere für das Areal Wolf.

Die Resultate aus den acht verschiedenen Workshop-Gruppen an diesem Nachmittag haben sich denn auch auf das Areal Wolf konzentriert und sind so vielfältig wie kreativ – und doch gibt es einige Aspekte, die sich wie ein roter Faden durch die verschiedenen Modelle und Präsentationen ziehen:

Ein smartes Areal soll grün sein und viel Fläche für Freizeit, Kultur und sozialen Austausch bieten. Die Nutzungen, bunt gemischt von Wohnen über Gewerbe bis hin zur Arbeit und Logistik, sollen räumlich sinnvoll aufgeteilt und gezielt an einzelnen Punkten verknüpft sein. Die Gebäude auf dem Areal sollen dabei gleich mehrere Zwecke erfüllen: So sollen sie einerseits einen Teil zur Energieproduktion beitragen – beispielsweise mit PV-Trackern an Fassaden und auf Dächern – andererseits aber auch in ihrer Innennutzung agil und flexibel bleiben, so dass beispielsweise die Räume mit der jeweiligen Community mitwachsen können.

Teilen war ebenfalls in allen Modellen ein wichtiges Thema: So soll das Thema «Sharing Economy» im Innen- als auch im Aussenbereich bereits in der Planung mitberücksichtigt werden, sei dies im Sinne einer geteilten Werkstatt oder der gemeinsamen Benutzung von Haushaltsgeräten.

Dieser Ideenreichtum dient nun als wichtige Grundlage für die nächsten Schritte der Arealentwicklung Wolf aber auch von weiteren der SBB und des Kantons Basel-Stadt und fliesst aktiv in die Überlegungen für die kommenden Architekturwettbewerbe für das Areal Wolf ein. Dies zeigt erneut, wie wichtig der regelmässige und transparente Austausch mit der Community im Smart City Lab Basel ist. Und die Teilnehmenden einer vom Partner Day sagen: «Die kreativen Elemente haben uns dazu animiert, weiter zu denken».

Weiterdenken, das ist ein gutes Stichwort, denn hier ist nun auch Philippe Marti, Projektleiter bei SBB Immobilien und zuständig für das Areal Wolf, gefragt. Wie geht er nun mit den zahlreichen Rückmeldungen und Ideen zu einem «smarten Areal» um?

Er sagt: «Die Mitwirkung der Partner hat bestätigt, dass Partizipation und Weiterdenken neue Ideen für ein gemeinsames Verständnis schafft. Viele Erkenntnisse, ergänzt mit unseren, werden aktuell in Konzepten für die weitere Planungsphase (Architekturwettbewerbe) integriert. Durch Fortführung dieses iterativen und ergebnisoffenen Prozesses bin ich überzeugt, einen Mehrwert für alle Beteiligten sichtbar zu machen und somit das neue Quartier lebendig zu gestalten».

Das ist genau das, was wir mit der starken Community im Smart City Lab Basel fördern wollen: Weiter denken, und das auch gern mal spielerisch und lebendig.